Wer viel Holz fräst wird sehr bald realisieren, dass der Staub, der beim Fräsen entsteht, ein großes Problem darstellt. Nicht nur versaut er die gesamte Werkstätte, sondern stellt auch ein gesundheitliches Risiko dar. Ein weiterer Vorteil einer Absauganlage (egal um welches Material es sich handelt) ist, dass, die Fräsreste/Frässpäne aus den Frässpuren/Taschen besser entfernt werden, das resultiert in einem schöneren Schnittbild und schont zusätzlich noch die Fräser.

Anforderungen an die Absauganlage

• Zyklon Abscheider – ansonsten verstopfen Filter/Beutel sehr schnell vom feinen Frässtaub des Holzes
• Ein-/Ausschaltautomatik für die Verwendung von externen Elektrowerkzeugen
• Manueller Ein-/Ausschalter
• „mobil“ – auf Rollen, sodass die Anlage zumindest mit wenig Aufwand einfach verschoben werden kann.
• großer Abfallbehälter, damit nicht nach jedem saugen gewechselt werden muss

Wahl der Absauganlage

Es gibt am Markt einige interessante Staubsauger, die mit Sicherheit all die gewünschten Anforderungen erfüllen, jedoch sind viele davon doch etwas sehr teuer oder man muss einige Kompromisse eingehen. Eine do-it-yourself Variante erschien daher als sehr passend. Ein passender Bauplan wurde recht schnell gefunden. Die Absauganlage in diesem Artikel basiert auf der Absauganlage 2.0 für Heimwerker von Lets-Bastel. Sie bietet all die gewünschten Features, und sein wir uns mal ehrlich, selbst basteln stimmt das Gemüt viel zufriedener als eine fix und fertig gekaufte Variante

Wer ein bisschen mehr über diese Absauganlage sehen will, kann sich gerne dieses Video angucken.

Bau der Absauganlage

Die Holzkonstruktion folgt der einfach verständlichen Bauanleitung, die direkt eine Einkaufsliste/Teileliste beinhaltet, das spart stundenlanges Planen und man kann fast direkt mit dem Bau loslegen. Ein paar kleine Abweichungen zum Plan gibt es doch:

• Verschluss der Blenden – wurde mit Spannverschluss gemacht (da ich seitlich ausreichend Platz habe)
• Upgrade des Saugbeutelfilters – leider auf den Bildern nicht ersichtlich, das wurde zu einem späteren Zeitpunkt adaptiert ( kompatibel mit Philips HR 6300 – 6320 Staubsaugbeutel )
• Überdruck bzw. genauer gesagt Unterdruckventil wurde installiert – sodass immer Luft zum Kühlen durch die Turbine fließen kann, auch wenn der Saugschlauch verstopfen würde
• Steuerpanel aus Aluminium – sieht hübsch aus, Hauptgrund war aber der einfachere Einbau der Steckdosen, Schalter,… in einer dünnen Aluminiumplatte als im dicken Holz
• Ein-/Abschaltautomatik – eigene Lösung aus Einzelteilen
• Phasenanschnittsteuerung – regulieren der Leistung der Saugturbine (im inneren der Absauganlage platziert)
• Abnehmbare Arbeitsplatte

Bau des Korpus und einsetzen des Zyklons und Motor

Die im Baumarkt auf passendes Maß zugeschnittenen Multiplex-Platten wurden, verdübelt, geleimt und verschraubt, denn es ist sehr wichtig, dass alles luftdicht ist (so gut es geht). Der Zyklon Abscheider wurde eingeschraubt und mit Silikon abgedichtet, damit keine Luft vom falschen Ort angesaugt wird. Zur Sicherheit und der immer möglichen Kühlung der Turbine wurde das Unterdruckventil auch eingebaut. Es wurde recht einfach gehalten: T-Stück – Muffenstopfen – den passend aufbohren – Ventil rein – fertig. Wichtig: am Ende die Spannung der Feder richtig einstellen, damit diese nur öffnet, wenn mal wirklich was zu einer Verstopfung führt.

Nachdem der Korpus fertig gestellt war und final verschlossen werden konnte, wurde zuvor noch der Motorraum gedämmt, damit es nicht ganz so laut ist. Hier gibt es wiederum auch eine kleine Abweichung zum Originalplan, um nicht den Lärm direkt ausströmen zu lassen wurde eine Platte in der Front montiert (die noch nicht angeschraubte Siebdruckplatte). Nun muss der Luftstrom ein wenig ums Eck, das bringt ein wenig Lärmreduktion, leider weniger als erhofft.

Danach ging es zum Zusammenbau und Anstrich der Anlage. Wie man schwer erkennen kann, waren wahre Meistermaler am Werk, die keine keinen Tropen Farbe verschwendeten, vor allem nicht sich selbst damit vollgesaut hatten. Die

Nun muss die Anlage nur mehr an die CNC Fräse angeschlossen werden und der Staubfreie Fräs-Spaß kann beginnen.

Installation der Absauganlage

Da rund um die Fräse noch Platz für einen 50mm großen Saugschlauch war, wurde dieser fix verlegt und verschraubt. Diese Fixierung ist sehr wichtig, denn während eines Fräsprogramms soll der Schlauch unnötig im Weg sein oder sogar an beweglichen Teilen reiben. Die Klemmen zur Befestigung wurden auch direkt mit der CNC-Fräse hergestellt.

Der schlauch wurde wie geplant verlegt, und mithilfe der Klemmen an Wand und Tisch fix verschraubt.

Das Endresultat kann sich sehen lassen, sogar das stümperhafte Kabel, an dem der Schlauch hochgehalten wird stört nicht des Weiteren. Oft sind die einfachsten Lösungen und Mittel auch die, die am besten funktionieren 😉

Absauganlage in Verwendung

Die Anbauteile an die Fräse wurden 3D gedruckt und bieten den letzten Schliff, um den ewigen Staub ein Ende zu bereiten. Der meiste „Mist“ landet nun in dem Auffangbehälter, besonders der feine und besonders störende Staub. Ein gelungenes Projekt, das ein Stückchen mehr Ordnung und Sauberkeit in die Werkstätte bring.

Weiterführende Links

Phasenanschnittsteuerung Absauganlage – Die Werkstätte ist dankbar