Phasenanschnittsteuerung Absauganlage – Die Werkstätte ist dankbar

Die aktuelle Absauganlage

Die aktuelle Absauganlage basiert auf Absauganlage 2.0 für Heimwerker , ist aber nicht exakt gleich aufgebaut. Nähere Infos zu der von mir verwendeten Variante können unter folgenden Link gefunden werden. Da diese Anlage eine sehr starke Saugturbine installiert hat, die viel Lärm und für die meisten Fälle eine viel zu hohe Saugleistung hat, würde sich eine Leistungsdimmende Schaltung anbieten, denn das spart unnötigen Lärm und reduziert auch den Stromverbrauch. Die aktuelle Absauganlage hat schon eine Phasenanschnittsteuerung integriert – jedoch sehr gut im inneren versteckt, das soll sich nun ändern.

Aluminium Blende

Damit die Phasenanschnittsteuerung und der Drehknopf auf zum existierenden Design passt ist die Idee, eine quadratische Aluminiumplatte in die Holzblende zu senken. Dazu muss zuerst die Aluminiumblende gezeichnet und weiters natürlich auch gefertigt werden.

Absauganlage Phasenanschnitt Blende
Absauganlage Phasenanschnitt Blende

In der Skizze ist alles Eingezeichnet, was fürs Fräsen benötigt wird:

  • Aussenkontur für die Blende
  • Tasche und Bohrung für das Poti (Blende)
  • Befestigungslöcher (Blende)
  • Kontur der Tasche die fürs Senken der Aluminiumplatte gemacht werden muss (Holzblende)
  • Ausfräsung / um Platz für das Poti und Anschluss (Holzblende)

Fräsen der Blende

Mit einem kleinen 2mm 1 Zahn Fräser werden die Feinen Details, wie: Befestigungslöcher, Freistellung fürs Poti gemacht. Die Aussenkontur wird in einem zweiten Schritt mit einem 4mm 1 Zahn Aluminiumfräser vorgenommen. Warum zwei verschiedene Fräser? – Ganz einfach: Die meisten Alubleche sind aus einer meist sehr weichen Legierung bzw. Reinaluminium, das heißt, dass die Bearbeitung dann auch schwieriger ist, verschmierte Fräser sind bei nicht optimalen Einstellungen keine Seltenheit. Um das material trotzdem bearbeiten zu können muss man mit einer niedrigeren Schnittgeschwindigkeit arbeiten – was dazu auch noch länger dauert, vor allem mit Fräsern mit einem geringen Durchmesser.

Man kann auch gut erkennen, das als erstes mit dem kleinen 2mm Fräser gestartet wurde, das hat den Vorteil, dass danach die in der Mitte des Werkstücks gefräste Tasche als Befestigung dienen kann. Wozu das ganze? – Es spart Anbindungen bei der Außenkontur und trotzdem kann das Werkstück einem nicht um die Ohren fliegen.

Wer ganz genau aufpasst sieht auch, dass die Bohrungen nur angekörnert sind und nicht ganz durchgehen. Das hat auch einen einfachen Grund: sehr dünne Bohrlöcher mit einem Fräser bohren kann besonders bei einem weichen material schnell zu einer Verstopfung führen. Das Material kann nicht mehr abgeführt werden und höchstwahrscheinlich bricht dann der Fräser schneller als gewollt. Diese vier Bohrungen wurden danach auf der Ständerbohrmaschine gebohrt, was recht schnell ging, denn es musste nichts angezeichnet oder gekörnert werden, das hat bereits die CNC Fräse vorgenommen 😉

Nach dem die Aluminiumblende fertig gefräst wurde, die Löcher zur Befestigung gesenkt wurden, gilt nur noch der Feinschliff – Wort wörtlich – Abschleifen der Oberfläche, damit sie den gleichen look-and-feel wie die andere Aluminiumblende bekommt.

Holzblende

Um die Aluminiumblende in die Holzblende eben verbauen zu können benötigt diese noch ein wenig Bearbeitung. Beim Einlegen der Holblende ist besonders darauf zu achten, dass diese im Winkel liegt (im Winkel zum Koordinatensystem der CNC). Wir wollen doch nicht, dass die schöne Aluminiumblende nicht flüchtig eingefräst wird!

An den Bildern kann man schön erkennen wie zuerst die Tasche gefräst wird, danach die Freistellung für das Poti. Wichtiger Tipp: Bevor das Teil von der Maschine genommen wird – immer checken ob die Abmessungen stimmen, es kann sein, dass es eckt oder klemmt. Wird nichts verrückt oder verschoben kann man sehr einfach und schnell nochmals mit der Fräse nachbessern – nochmal ein 1/10mm mehr abnehmen.

Holzblende Fertig

Passt haargenau – mit ganz leichtem Druck lässt sich die Aluminiumplatte in das Holz drücken, wo sie dann mit vier Holzschrauben fixiert wird.

Einbau

Der Einbau ist das einfachste an der ganzen Aktion. Blende Einschrauben, Poti auslöten, Anschlüsse verlängern und an der Platine anlöten, Platine befestigen – fertig. Witziger Zufall: durch das Auslöten des Poti sind zwei Bohrungen auf der Platine frei geworden, diese sind lediglich, um das Poti zu fixieren und führen keine Signale / Spannungen. Ideal um diese für die Befestigung zu nützen 😉

Deckel zu, Arbeitsplatte drauf – zu die Kiste – und fertig ist das Upgrade.

Das Endergebnis

Ich denke, dass sich das Endergebnis sehen lassen kann. Es ist wirklich praktisch, wenn man die Leistung ein wenig regulieren kann, denn die 2000 Watt Leistung, die die Saugturbine leistet, sind echt wild. Weniger Energieverbrauch, weniger Lärm und die für die meisten Anwendungen zu starke Saugleistung kann variiert werden.

Sieht toll aus – ob ich noch eine Skala eingraviere?